Niedlich, denkt man. Frohes Fest der Liebe! Und Skacore, so heisst es im Info. Kommt da eine in den 90ern hängengebliebene Schülerband daher, die mit Lala-Offbeat und hawaiianischem Namen den Klimawandelsommer deuten will? Hell no!
Schon nach den ersten Sekunden des Openers "Tiger Style" kreist die Abrissbirne. Tschüß, Weihnachten! Zwischem modernen und prolligen Metalpassagen, rotierenden Hardcoreriffs und - ja, wahrhaftig - Offbeateinwürfen inklusive Saxophon kann Santa Claus mal schön moshen gehen. Wenngleich die 5 Songs alle im ähnlichen bis selben Artgewand daherkommen ("Those Were The Days" könnte allerdings bis Sekunde 40 auch fast von alten Reel Big Fish stammen...), so ergibt das unterm Strich eine dicke Produktion mit allen Klischees von Breakdowns und Doublebass-Attacken bis hin zu brustkorbzerfetzendem Gegrunze.
Dafür, dass bei manchem Protagonisten noch nicht mal eine "2" als erstes steht, wenn die Altersfrage auf den Tisch kommt, so darf man gepflegt noch auf die andere Schulter klopfen.
Dank dem myspace-Zeitalter lernt man wohl heute 10 Jahre früher, eine amtliche Metalgitarren spielen zu können...
Endlich in Ruhe Geschenke auspacken denkt man, nach dem "Tiger Style" ausklingt. Pustekuchen. Die Skaparts und die bolzende Keule von Schreihals Rouven haben das Fest jetzt schon gründlich versaut. Aber im rein positiven Sinne. Denn ruhig ist ab jetzt gar nix mehr an Weihnachten.
Hoffentlich bekommen ich dieses Jahr vom Christkind den Keller, in dem dieses "Demo" laut Pressetext an nur 2 Wochenenden produziert wurde. Dann lass ich die Jungs ein Album bauen, das Ostern und Nikolaus gleich mit zerstört.
1. Tiger Style
2. Why Do We Need The Y
3. Daily Soup
4. Out Of Town
5. Those Were The Days